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Eine in Umlauf gekommene Lebensweisheit ohne nachvollziehbaren Ursprung.

Wie wirkt es sich auf mein Leben aus, wenn ich Zufriedenheit mit Stillstand oder einem Rückschritt gleichsetze ?

 

Ist es mir dann dennoch möglich ein glückliches Leben zu führen ?

 

Wie können wir in einem zufriedenen Momentum noch Ziele haben, oder mehr erreichen ?

 

Alles Fragen, mit denen ich mich beschäftigt habe, als ich diese Lebensweisheit das erste mal hörte. Per Definition unserer Lieblingsnachschlagpage bedeutet Zufriedenheit folgendes:

a) innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat;

b) mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben.

Es werden mir also zwei mögliche Definitionen vorgesetzt, welche sich in meinen Augen sehr stark voneinander Unterscheiden. Beginnen wir mal mit der ersten Definition. Es scheint ein traumhafter Zustand zu sein, wenn man wortwörtlich kein Verlangen nach mehr hat, als nach dem was man bereits besitzt. Es scheint das zu sein, wonach die meisten von uns ihr ganzes Leben lang streben. Auch ich fühle mich dadurch getrieben, einen ähnlichen Status der inneren Zufriedenheit zu erreichen. Auch wenn ich nicht glaube, dass es in dem Maße überhaupt möglich ist, aber dazu gleich mehr.

Bis wir diesen Status erreicht haben, gilt meist die zweite Definition. Zumindest bei mir ist es so, selten war ich komplett unzufrieden mit meiner derzeitigen Situation. Es verlief meist auf einem Level der Akzeptanz mit dem Blick nach oben gerichtet. Doch was ist wenn man diesen Status erreicht, indem man glaubt alle zuvor gesetzten Ziele erreicht zu haben ? Es sollte einem die totale innere Zufriedenheit bescheren, jedoch ist es etwas, woran ich noch nicht so recht glauben kann, auch wenn ich eines Tages vielleicht und auch hoffentlich eines besseren belehrt werde.

All jene sehr erfolgreichen Menschen fühlten eine Leere anstelle einer totalen Zufriedenheit im Moment ihres größten Erfolgs. Da ich Fußballtorwart bin kann ich da zB. nur für Oliver Kahn sprechen, welcher in seinen Büchern beschreibt, wie er nach dem größten Ziel, welchem er solange nachgejagt war, dem Champions League Sieg, in ein Loch fiel. Selbiges gilt für unzählige andere Spitzensportler.

Wenn mir Menschen aufgrund meines Ansatzes sagen, es wäre dreist von mir so zu denken, und ich solle auch mal zufrieden sein mit dem was ich habe, verwechseln sie in meinen Augen da etwas. Ich werde nie so töricht sein und behaupten mir gehe es schlecht selbst wenn ich bereits viele meiner Ziele erreicht hätte, dieser Faktor hat nichts mit Zufriedenheit zu tun. Ich werde immer für meine Lage, für mein Leben dankbar sein, dafür das ich in einer friedvollen Gesellschaft geboren wurde. Jedoch werde ich nie Zufrieden sein können, da ich sonst nur noch leer und ohne Antrieb wäre.

Sei nie zufrieden, jedoch stets dankbar

 

 

Ich las mal von einer Erklärung, welche mich in meiner Richtung nur bestätigte, sie sagte, dass dauerhaftes Zufrieden sein mit sich und dem Leben, sowie dauerhaftes Glücklichsein eine Illusion ist, da sie biologisch nicht vorgesehen ist.

Die Evolution verlangt, dass wir uns weiterentwickeln und neues lernen.

Dauerhafte Zufriedenheit oder Glücklichsein tötet den Hunger auf Neues und beschert uns keine neuen Lernerfahrungen – wir würden stehenbleiben.

Und wie eine Pflanze in dem Moment zu sterben beginnt, indem sie aufhört zu wachsen, hören wir auf zu leben, wenn wir aufhören, zu wachsen und neues zu lernen. Dann macht sich Langeweile breit, und diese tötet alle Energie in uns.

Um zufrieden sein zu können, braucht es also auch stets immer die Unzufriedenheit. Unzufriedenheit ist ein Motor, der uns Antriebt, weiterzugehen und neue Erfahrungen zu machen.

Be the best version of you,

Nico

Ich würde mich freuen deine Meinung zu diesem Thema zu hören ? Bist du Zufrieden ? Ab wann bist oder warst du es ?

Photo: freeimages.com/aljosa japundzic